Die Stimmen unsere KlientInnen

Angststörung

Frau Lia, Angststörung


Frau Lia macht die Ausbildung zur Krankenschwester. Lia kommt in die Therapie mit dem Anliegen, dass es „ihr innerlich besser gehen soll!“ Sie leidet seit etwa drei Wochen an Panikattacken, genauer: unter der „Angst vor Panikattacken.“

Lia beschreibt ihre erste Panikattacke sehr genau – im Laufe des nächsten halben Jahres entwickelt sie Möglichkeiten mit ihren Panikattacken besser umzugehen: was sie in bestimmten Situationen tun kann, wie es ihr auch schon leichter fällt bestimmte Lebensumstände zu meistern. Ihre Panikattacken und die Angst davor werden in der Intensität leichter und die Abstände verlängern sich stetig. Bald wird sie auch für gleichaltrige Mitschülerinnen zu einer Expertin und gibt für unangenehme Situationen Empfehlungen. Lia möchte in einigen Wochen ihre Erfahrungen auch in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Menschen teilen.

Familienprobleme

Familie Rieder, Familienprobleme


Familie Rieder kommt zur TherapeutIn, weil Patrik große Probleme v.a. zu Hause macht: er bockt, redet frech zurück, schlägt manchmal nicht nur seinen kleinen Bruder, sondern stößt auch die Mutter, beschimpft sie heftig und gibt meist freche Antworten…. auch in der Schule gibt es mit seinem Verhalten große Probleme: er ist sehr vorlaut zu den LehrerInnen und bekommt als Klassensprecher eine sehr mächtige Position in seiner Klasse.

Das Erstgespräch findet mit der ganzen Familie statt. Schon nach kurzer Zeit gibt es viele Zuschreibungen, Erklärungen, Verbote und Vorwürfe. Am Ende der Stunde verlässt Patrik wutentbrannt die Therapie. Er möchte alleine zur Therapie kommen. Es entwickeln sich im Laufe der ersten Therapiesitzungen andere Möglichkeiten der Kommunikation und Konfliktbewältigung. Beim nächsten Familiengespräch werden auch Erfolge von den Eltern wahrgenommen und gewürdigt. Nach einigen folgenden Einzelstunden mit Patrik wird die Therapie mit einem weiteren Familiengespräch beendet. Die Familie weiß nun besser mit ihren Problemen umzugehen, ihre Bedürfnisse zu formulieren, eine neue Art des miteinander Redens und Tuns zu erproben …

Überlastung

Frau Inge, Überlastung


Mit einem Überlastungs-Syndrom (Burnout) und schwerer Antriebslosigkeit kommt Fr. Inge auf Vermittlung der Hausärztin in die Praxis, um herauszufinden, was denn eigentlich mit ihr los sei. Früher hatte sie immer alles locker geschafft, den Haushalt mit Tochter als alleinerziehende Mutter, den anstrengenden Job im Lebensmittelhandel, die anstrengende Mutter und vieles mehr. Doch seit einigen Wochen geht gar nichts mehr. Sie kommt in der Früh überhaupt nicht in die Gänge, ist im Job nicht mehr belastbar, fällt bei Kleinigkeiten in Weinkrämpfe.

In der ersten Phase der Therapie fällt es ihr noch schwer, sich dies einzugestehen, ja die Batterien sind wirklich leer. Sie erkennt auch noch wenig die Zusammenhänge zu ihren bisherigen vielen Baustellen in ihrem Leben. Stück für Stück erhellen wir mit einem langsamen Vorgehen in der Therapie die Geschichte, welche Frau Inge in diesen leidvollen Zustand gebracht hat. Wobei es uns nicht um das Finden von „Wahrheit“ geht, sondern darum: „Frieden mit sich selbst finden“. Frau Inge lernt, sich abzugrenzen, auf sich zu schauen, der erwachsenen Tochter zuzutrauen, dass diese ihr eigenes Leben in den Griff bekommt; der Mutter zuzumuten, dass Fr. Inge nicht jeden Tag für sie zur Verfügung steht; sich selbst zu erlauben, auch im Job zurückzuschrauben und auf 30 Wochenstunden zu reduzieren.

Sie lernt zusätzlich Techniken, wie sie sich selbst entspannen und erholen kann. Auch erlaubt sie sich nach 25 Jahren Berufstätigkeit einen Reha-Aufenthalt, bei dem sie Freundschaften schließt und unter anderem das Nordic-Walking in der Natur für sich entdeckt.

Nach ca. einem Jahr Psychotherapie in 2-3 Wochenabständen beenden wir die gemeinsame Zusammenarbeit, denn Frau Inge fand für sich und ihre erweiterte Familie jene Form des Zusammenlebens, die für sie dauerhafte Gesundheit wahrscheinlich macht.

Depression

Herr Franz, Depression


Herr Franz kommt zum Erstgespräch in die Praxis auf Anraten eines Facharztes nach einer Vorsorgeuntersuchung bei der GKK, nicht wissend, was er hier eigentlich soll.

Ja, er hat in der Früh enorme Anlaufschwierigkeiten aus dem Bett zu kommen, ja er trinke manchmal einfach zu viel Alkohol und immer öfter kommen ihm quälende Gedanken, dass er einfach nicht mehr kann, dass er sich fühle wie in einem tiefen, schwarzen Loch. Und er kann sich nicht erklären, warum der Hausarzt die Diagnose „Depression“ stellte und ihm Antidepressiva verschrieben hat. Er will keine Medikamente nehmen, die machen doch abhängig, so seine Meinung, die ich selbstverständlich respektiere.

Wir erkunden gemeinsam sein familiäres und berufliches Umfeld, hinterfragen seine „Systeme“, seine sozialen Lebenswelten, was wie mit wem zusammenhängen könnte, was ihn in diesen leidvollen Zustand gebracht hat. Schritt für Schritt erzählt er, immer mehr Vertrauen in die Klient-Therapeuten-Beziehung aufbauend, welche biografisch schwierigen Erfahrungen er schon in seinem Leben meistern musste: der frühe Verlust eines Elternteils, die negativen Erlebnisse in seiner Schul- und Ausbildungszeit, die häufigen Wechsel seiner Arbeitgeber, die Scheidung von seiner zweiten Lebenspartnerin und dem Verweigern seiner Ex-Frau, seine beiden jugendlichen Kinder zu sehen.

Durch das Erzählen seiner Geschichte und den damit verbundenen langsamen „Frieden finden“ mit dieser, entwickelt Hr. Franz für sich einen Weg, um ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Techniken (z.B. Arbeit mit dem Familienbrett, Zeitlinienarbeit, dem Suchen nach Ressourcen in seinem Leben), auf die er sich zunehmend mehr einlassen kann, entwickeln wir Verhaltensmuster, die ihm helfen, in seinem Leben wieder die Sonnenseiten zu entdecken. Auch erarbeiten wir ganz konkrete Gesprächsformen, die ihm zum Beispiel helfen, mit seiner Ex-Frau in einen funktionierenden Kontakt zu kommen und diese schlussendlich einwilligt, dass er wieder Kontakt zu seinen Kindern aufnehmen darf. Was dann auch sehr zur Freude von Hr. Franz gelingt, ganz langsam, aber doch.

Auch findet er gemeinsam mit einem anderen Hausarzt ein Medikament gegen seine Depression, das ihm wirklich hilft. Nach knapp zwei Jahren des gemeinsamen therapeutischen Arbeitens beenden wir diesen erfreulichen Prozess.
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